Am 4. Mai 2024 war es endlich so weit: Ein tonnenschwerer Granitstein aus dem Steinbruch auf der Hohen Reuth wurde an seinem alten Standort aufgerichtet und mit einer neuen Umgebung versehen. Die Inschrift aus dem Jahr 1886 ist nun wieder deutlich zu lesen:
ZUM ANDENKEN DER ALTEN STEINHAUER VON GEFREES 1885
Der Stein wurde im Jahr 1886 von Steinhauerkollegen zum Ruhestand des Steinbruchbesitzers Johannes Haberstumpf mit dieser Inschrift versehen und an der höchsten Stelle des Steinbruchsauf der Reuth heimlich aufgestellt. Der Stein hat eine Geschichte, die auf der Infotafel nachzulesen ist. Und der Stein drohte in Vergessenheit zu geraten, weil er im Sommer im Gestrüpp fast zu erstickten drohte und der nahe Rundwanderweg 2 in 20 Meter Entfernung vorbeiführte.
Dank eines Kulturförderprogramms der Bayr. Staatsforsten und der Initiative von Revierförster Hubertus Schmidt und des Forstbetriebs Fichtelberg konnte mit Unterstützung des FGV Gefrees für den Erinnerungsstein eine würdige Umgebung geschaffen werden! Mit den Granitsteinen aus dem Blocksteinmeer vor Ort wurde eine Treppe geschaffen, die zu zwei Ebenen führt, die wiederum mit den Steinen eingegrenzt wurde. Granitsplit schenkte den Umrundungs-mauern einen begehbaren Untergrund, auf dem der Denkmalstein in der Mitte steht und der noch genügend Platz für eine massive Sitzgruppe aus heimischen Fichtenholz bietet, von der man bis zum Frankenwald und dem Thüringer Wald den Blick schweifen lassen kann.
Die bei der Einweihung anwesenden Gäste konnten sich von der gelungenen Neugestaltung überzeugen! Martin Hertel freute sich, dass Dank des Anstoßes durch Revierförster Hubertus Schmidt und der Unterstützung des FGV-Ortsvereins Gefrees die Aufwertung des Standortes voll gelungen ist. Dem schloss sich Bürgermeister Oliver Dietel an, weil diese Aufwertung vor allem den Wanderern, Naturfreunden und Bikern zu Gute komme und der Stadt keine Kosten entstanden seien. Dem FGV dankte er, dass er sich um die Pflege kümmere.
FGV-Ehrenvorsitzender Peter Hottaß beleuchtete die Gründe, warum Gefrees zwei Denkmäler für die Steinhauer hat. Ein Denkmal, aus heimischen Granit, sei bei der Innenstadtsanierung von einem Bildhauer zwischen Pfarr- und Feuerwehrhaus geschaffen worden, das Freude, aber auch Leid der Steinhauer ausgedrückt hat, was in der heutigen Zeit Anlass zum Nachdenken geben sollte.
An eine Versetzung des alten Steinhauerdenkmals hat man nicht ernsthaft gedacht. Und das sei heute gut so, denn dieser alte Granitstein mit der schlichten Inschrift wirkt nur in der wilden Naturlandschaft, in der die Steinbrüche liegen. Dieser Ort strahlt heute eine ungeheure Kraft aus, die nur deswegen zu spüren ist, weil dieser Stein eine passende Umgebung erhalten hat! Ruhe, Vogelgezwitscher und ein traumhafter Weitblick über die Steinbrüche und eine naturnahe Kulturlandschaft, das ist der Edelsteine für dieses Denkmal! Gefrees sei um einen neuen Kraftort reicher geworden! Dieser Feststellung stimmten alle Gäste zu, die im Anschluss bei kleinen Schmankerln und Musik den Nachmittag ausklingen ließen.
Den neuen Kraftort erreicht man von Kornbach, von Gottmannsberg und vom Wanderparkplatz Hügelwiese auf dem Rundwanderweg 2. Auch die Wegemarkierungen werden derzeit mit dem Ziel „Steinhauerdenkmal“ ergänzt.